Sie sind hier: Home > Publikationen > Reihe Zwielicht > Zwielicht-Bände
Andrea Fazioli: Das Collier
Roman
Aus dem Italienischen von Juliane Deppe
Herausgegeben in der Reihe Zwielicht von Monika Oertner und Judith Supper
Umschlaggestaltung Jörn Bach
Waldgut Verlag Frauenfeld 2008
Papierband geb. mit schwarzer Fadenheftung, Lesebändchen und Schutzumschlag, 368 Seiten
ISBN 978-3-03740-378-5, antiquarisch erhältlich
Die Mailänder Studentin Francesca Besson findet auf dem Dachboden im Nachlass ihrer Mutter ein atemberaubend funkelndes Collier. Bei ihren Nachforschungen über dessen Herkunft stößt sie auf die dunklen Familiengeheimnisse der Ruggeri, einer Tessiner Juweliersdynastie.
Beinahe vor Francescas Augen wird ein Mitglied der Familie Ruggeri ermordet, bald darauf ein zweites. Der Täter scheint sich jedes Mal in Luft aufgelöst zu haben, und die Polizei ist ratlos. Die Familie engagiert den jungen Privatdetektiv Elia Contini, der sich gemeinsam mit Francesca an die Lösung der rätselhaften Fälle macht und dabei ein Gewirr von Habgier, Betrug und Verbrechen, vergifteter Liebe und jahrzehntelang gehegtem Groll durchdringen muss. Die Bedrohung der Familie findet ihren Höhepunkt in einer atemlosen Tour de Force durch die berauschte, enthemmte Menge der Tanzenden auf der Zürcher Streetparade.
Andrea Fazioli gelang mit diesem Erstlingswerk, das gerade verfilmt wird, ein großer Wurf. Sein Privatdetektiv Elia Contini – eine eigenwillige Figur mit ungewöhnlichen Vorlieben – ermittelt bereits in einem weiteren Fall und besitzt im italienischsprachigen Raum eine treue Fangemeinde. Das Tessin mit seiner malerischen wie schroffen Natur, mit seinen Dörfern, Seen und alten Städten bietet den lebendigen Schauplatz für Faziolis rasante Krimiplots.
Deutsche Erstübersetzung.
Die Originalausgabe erschien 2005 unter dem Titel Chi muore si rivede bei Armando Dadò editore, Locarno.
Pressestimmen
«Andrea Fazioli, 1978 geboren, lebt in Bellinzona und ist der hoffnungsvollste junge Schweizer Autor italienischer Sprache. Sein Krimi, der gerade verfilmt wird, ist zügig geschrieben, gut recherchiert, wohl konstruiert und spannend.
Fazioli beschreibt nicht nur das idyllische Tessin mit seiner schönen Landschaft und den liebenswerten Menschen, er zeigt auch die hässlichen Seiten dieses Kantons: das Tessin als Geldwaschanlage, die Korruption und die Landschaftszerstörung.» Wolfgang Bortlik, 20minuten, Zürich
«Mit dem Debütroman ‹Das Collier› ist dem Autor ein guter Auftakt zu einer Krimireihe gelungen. Mühelos schafft es Andrea Fazioli dem Leser seinen Protagonisten näherzubringen. Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch, vorangetrieben durch die geheimnisvolle Familie Ruggeri. Der Autor schickt den Ermittler und den Leser mehr als einmal auf eine falsche Spur, die sich als Sackgasse herausstellt.
Woher hat die junge Studentin Francesca Besson das echte Collier, wieso wird der Familie Ruggeri eine Nachbildung gestohlen, welche Verbindung hat Francesca zur Familie Ruggeri und wie kann ein Mörder aus einem verschlossenen Raum entkommen? Fragen über Fragen und Vermutungen, die sich zerlaufen, weil der Autor eine große Überraschung parat hält.
Hervorzuheben ist auch, dass sich am Ende des Buches ein Interview mit dem Autor befindet und zusätzlich werden sowohl der Autor als auch die Übersetzerin des Buches mit Bild und Text vorgestellt. Auf die Verfilmung bin ich schon jetzt ganz gespannt - vor allen Dingen auf die Besetzung des Contini. Und den zweiten Band werde ich mit Sicherheit auch lesen.» Olga A. Krouk, leserattenforum/krimi
«Ein düsteres Familiengeheimnis, das nach und nach enthüllt wird, ein wahnsinniger, aber raffiniert kalkulierender Mörder, dessen Rachepläne in Einschüben dargelegt werden, eine zarte Liebesgeschichte zwischen Detektiv und junger Heldin, dann wieder gewalttätige Auseinandersetzungen, schöne Landschaftsschilderungen des Tessins mit viel Lokalkolorit, intelligente Dialoge – mit Fazioli betritt ein neuer Autor die europäische Krimi-Bühne, der eine packende und originelle Geschichte zu erzählen weiß.»
Dr. Franz Rottensteiner, Literra
«Keine Frage, das Tessin hat das Zeug zum Kammerspiel. Hier die Alpen, da die Grenze zu Italien – der Kanton ist ein fast geschlossener Raum. Oder kriminalliterarisch gesprochen, ein enormer Freiluft-locked-room. Nun hat das Dreieck zwischen Lugano, Bellinzona und Locarno auch seinen Krimiautor: Andrea Fazioli, Jahrgang 78. Zwei Romane gibt es bereits, der erste liegt unter dem Titel ‹Das Collier› auf Deutsch vor. Und es ist kein Wunder, dass die Televisione della Svizzera italiana das Buch als Steilvorlage zu einer Verfilmung versteht, die im nächsten Jahr ausgestrahlt werden soll.» Steffen Richter, Neue Zücher Zeitung
«Contini ist ein bemerkenswert eigenwilliger Charakter, der gerne die Füchse in der Umgebung seines Hauses beobachtet und fotografiert, wenig liest, aber doch Dante sinnvoll zu zitieren imstande ist und beharrlich seinen Weg verfolgt, auch gegen scheinbar übermächtige Vertreter des organisierten Verbrechens. Im Anhang des Romans gibt es ein Gespräch des Autors mit Giulia Fretta, in der Chesterton zitiert wird mit ‹Literatur ist ein Luxus, aber Geschichten sind eine Notwendigkeit.› Das trifft diesen Roman genau. Faziolis Erzählweise ist oft sehr konventionell, geruhsam, doch ist er in Momenten schier unerträglicher Spannung und Anspannung genauso so daheim.» Aus dem Eintrag ‹Andrea Fazioli, Das Collier› im Lexikon der Kriminalliteratur, Corian Verlag
«Der spannende Roman in einer ungewohnten Umgebung führt einen cleveren und sexuell aktiven Detektiv ein, um den der Autor bereits einen zweiten Roman verfasst hat. Der niveauvolle Thriller kann breit eingesetzt werden.» Peter Bräunlein, ekz-informationsdienst
Der Autor Andrea Fazioli
* 1978 in Bellinzona im Schweizer Kanton Tessin. Andrea Fazioli studierte in Mailand und Zürich Romanistik und lebt heute wieder in Bellinzona. 1998 erhielt er für seine Erzählung Matematica den Premio Chiara Giovani als bester Nachwuchsschriftsteller beim italienischen Literaturwettbewerb Festival del Racconto.
Die Übersetzerin Juliane Deppe
* 1978 in Bremen. Dozentin in italienischer Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Juliane Deppe studierte Italienisch und Latein in Konstanz und Rom, begleitet von monatelangen Aufenthalten in Sizilien und Kalabrien. Sie unterrichtet seit vielen Jahren in Deutschland und der Schweiz Italienisch und lebt in Rom.
< zurück